„Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat.“ Da ist ein Bericht über die Einführung des neuen Erzbischofs von Köln, Rainer Maria Kardinal Woelki heute ein wenig wie „Eulen nach Athen tragen“. Ich tue es dennoch. Einmal, weil ich das Gefühl habe, viele Berichterstatter hielten sich nur an „Überlieferungen von Augenzeugen“ und waren nicht selbst vor Ort, (wie der Artikel in der Welt über die kirchenpolitische Rede und Agenda von Frau Ministerin Löhrmann zeigt) oder hatten schon die persönlich gefärbte Deutungsbrille auf. „Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen", um es für mich selbst und den ein oder anderen Interessierten „der Reihe nach aufzuschreiben.“
Ich muss gestehen: Ich bin kein großer Freund des Kölner Doms. Dieses einzigartige Bauwerk fasziniert und irritiert mich seit Jahrzehnten. Atmosphärisch ist der Dom für mich oft eher ein Touristenziel, eine Attraktion wie manches andere Bauwerk auch, obwohl ich drinnen einige Orte habe, die mich geistlich anrühren.
So reihte ich mich schon um halb neun in eine der beiden Schlangen vor seinen Portalen ein, wo eine bunte katholische Mischung sich eingefunden hatte; Dominikaner in weiß und afrikanische Ordensschwestern in blau, Mitglieder der marianischen Männerkongregation und Jugendliche und junge Familien. Ein älterer Herr vor mir grantelte etwas über die Ehrengäste, die im Dom heute die besten Plätze hätten, sonst aber nicht in der Kirche zu finden seien.
Ich fand Platz direkt hinter den Bänken und unmittelbar am Mittelgang des Domes, ein nahezu optimaler Platz. Neben mir fand sich eine ehemalige Lehrerin des Erzbischöflichen Irmgardis – Gymnasiums in Köln ein. Ursprünglich im Kreis Borken gebürtig, lebt sie seit Jahrzehnten in Köln und konnte mir sogar von der Amtseinführung von Kardinal Meisner erzählen. So verging die Zeit wie im Flug. Ich erfuhr von Grab und Brauchtum der Hl. Irmgard von Aspel und wir sprachen über die Sorge, dass die große Begeisterung für den neuen Erzbischof für den alten Erzbischof Kardinal Meisner bedrückend sein könne und über das, was wir an diesem – gemeinsam - schätzten. „Das hätte er nicht verdient!“ - da waren wir uns einig. Aber es sollte ja auch ganz anders kommen.
Der Dom war festlich erleuchtet, die Stimmung war völlig anders als bei meinen bisherigen Dombesuchen. Das Gebäude war hierdurch wie verwandelt, eine frohe, erwartungvolle Schar von Katholiken war hier beisammen.
Das Heftchen mit dem Ablauf der Feier barg eine weitere Überraschung; eine Mischung unterschiedlichster Musikstücke bis hin zum neuen geistlichen Lied. Das hatte ich im Dom und aus diesem Anlass eigentlich nicht erwartet. Zwei große Chöre, Bläser und Orgel gestalteten diese „Mischung“ zu einem höchst überzeugenden Ganzen. Um mich herum, Betende und Mitfeiernde jede Alters. Diese Mischung würde ich mir sonntags morgens häufiger wünschen.
Eine gute halbe Stunde vor dem Beginn des Gottesdienstes zog eine festliche Prozession aus Messdienern und Messdienerinnen, Priestern und Bischöfen zum Hauptportal des Domes, wo die Priester und Bischöfe (ich denke, vor allem das Domkapitel) im Halbkreis Aufstellung nahmen.
Während dieser Zeit prüften die Thuriferare die Gottesdienstbesucher auf „Katholizität“. Es waren wirkliche Schwaden von Weihrauch, die eine Zeitlang den Kirchenschweizer völlig unsichtbar machten. Einige „Ungeübte“ in meiner Nähe versuchten die Schwaden noch mit Fächeln loszuwerden.
Einigermaßen erfolglos, aber die Höhe des Domes bewährte sich und sorgte dafür, dass niemandem die Luft ausging. Nun war es soweit, neben den anderen Domglocken erklang auch der dicke Pitter und brachte die Mitfeiernden (mit kleinen Ausnahmen) langsam zur notwendigen Ruhe. Schon setzte sich die Einzugsprozession in Bewegung und ein langer Zug bewegte sich auf den Altar zu. Viele bekannte Gesichter waren dabei, u.a. der römische Kurienkardinal Müller und der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Kardinal Marx. Auf den ersten Blick etwas gebrechlich wirkte der
bisherige Erzbischof Kardinal Meisner auf den direkt Kardinal Woelki folgte. Dieser grüßte im Dom rechts und links noch den ein oder anderen Freund oder Verwandten, bevor er den Altar mit Kuss und Weihrauch verehrte. Nach der Eröffung durch den alten (und neuen) Generalvikar Prälat Heße sprach der Apostolische Nuntius in Deutschland, Erzbischof Nikola Eterovic davon, dass die Gläubigen im Erzbistum Köln nun „voll Vertrauen und mit Freude und großen Erwartungen einen neuen Anfang" und "eine neue pastorale Dynamik" erwarteten. Er fügte im Namen des Papstes auch eine schöne Würdigung von Kardinal Meisner an, der an dieser Stelle mindestens so viel freundlichen und dankbaren Applaus erhielt wie der neue Erzbischof. Ein schöner Moment! Offensichtlich gibt es einen Unterschied zwischen der öffentlichen Präsentation dieses Kirchenmannes und der Verbundenheit, die viele Kölner durchaus mit ihm spüren. Das wiederholte sich während der Feier noch mehrfach. Auch als beim Auszug Kardinal Meisner mit den Kardinälen Marx und Müller durchs Mittelschiff ging, brandete Applaus auf.
Ein berührender Moment war es, als der Alterzbischof seinem Nachfolger den schlichten Bischofsstab des Hl. Maternus in die Hand gab, der auf das 4. Jahrhundert zurückdatiert werden kann und Teile des Hirtenstabes des Hl. Petrus enthalten soll. Seit 1.000 Jahren ist er in Köln. Behalten durfte der neue Bischof ihn allerdings nicht, vermutlich wegen der historischen Kostbarkeit.
Als Bischofsstab diente ihm daher der Hirtenstab des vormaligen Kölner Kardinals Frings, der aus dem Besitz des verstorbenen Bischofs Luthe wieder nach Köln zurückgekehrt war. Mit Frings verbindet Woelki noch ein weiterer historischer Akzent, denn seit 800 Jahren ist dieser der erste Kölner Priester (nach Frings), der hier Erzbischof wird.
„Hier bin ich!“, mit diesen einfachen Worten begann Kardinal Woelki dann seine Predigt. Es klang so wie: „Ihr seid ja alle gekommen um mich zu sehen, jetzt habt ihr mich, ich bin da...“. Das wurde auch mit Munterkeit von der Gemeinde aufgenommen. Dann erinnerte er aber daran, dass er dieses Wort „Hier bin ich!“ schon vor etwas mehr als 29 Jahren bei der Priesterweihe in diesem Dom gesprochen habe und zum zweiten Mal vor 11 ½ Jahren am Tag der Bischofsweihe. Heute spreche er es ein drittes Mal aus und verwies damit auf den in der Lesung vorgetragenen Vers aus den Worten des Propheten Jesaja: „Danach hörte ich die Stimme des Herrn, der sagte: Wen soll ich senden? Wer wird für uns gehen? Ich antwortete: Hier bin ich, sende mich!“
Er dankte dann seinem Vorgänger, von dem genaue Beobachter gesehen haben wollen, dass dieser den Tränen nahe war. Er kommentierte das aber später mit dem Meisner'schen Humor so: „Ich habe immer eine laufende Nase und ich habe mir gedacht, die werden jetzt denken, ich bin gerührt. Aber es hat mich auch ein bisschen gerührt. ... Ich habe immer gedacht, wenn der Vorgänger tot ist, hat´s der Nachfolger leichter, dann braucht er sich nicht dauernd beim Vorgänger bedanken. So bin ich aber froh, dass er der Nachfolger ist und es so schnell gegangen ist. Mehr sage ich heute nicht.“
Woelki erinnerte an den Weltjugendtag und sagte, dieser habe allen die Ecclesia gezeigt, die Kirche als Gemeinschaft, die alle Grenzen zwischen Völkern und Staaten überwinde. Das sei Glaube zum Anfassen gewesen. Dann kam er – er predigte übrigens nicht von der Kanzel im Kölner Dom sondern vom Ambo aus – auf den Hirtenstab von Kardinal Frings zu sprechen. Dieser zeigt nämlich auf der einen Seite Christus als guten Hirten, auf der anderen Seite aber – was sicher einzigartig ist – eine Figur aus der griechischen Mythologie, Orpheus mit der Harfe.
Zunächst schilderte der neue Erzbischof den Mythos von der Liebe des Orpheus zu Eurydike, die diesen bis ins Totenreich führt. In der Kraft seiner Liebe schafft er es, seine Geliebte aus der Unterwelt zu befreien, aber letztlich scheitert er daran, das Vertrauen durchzuhalten, dass Eurydike ihm wirklich folgt. Er wendet sich um und verletzt damit die Regel, die für die Rettung Eurydikes gesetzt war. Die frühen Christen verbanden diesen Mythos mit ihrer Glaubensüberzeugung und sahen in Orpheus ein Vorausbild von Christus. Woelki: Bei Orpheus sieht es so aus, als wenn der Tod siegen würde, aber „Nicht der Tod ist stärker als die Liebe. Nein, umgekehrt wird ein Schuh daraus.“ Christus sei unser Orpheus. Er ist der Spielmann Gottes. Wie Orpheus treibe ihn die Liebe, hinabzusteigen und die Verstorbenen aus dem Totenreich in den Himmel zu führen. „Ohne auf sich selbst zu achten geht Christus seinen Weg, dem Auftrag Gottes verpflichtet. Er singt so seine Eurydike, die von ihm geliebte Menschheit zurück in das Land das Lachens, zurück in das Land der Freude, zurück in das Land der Hoffnung, in das Land der Auferstehung und des Lebens.“ "Die Liebe hat gesiegt, sie ist doch stärker als der Tod. Diese sich verschenkende Liebe hat den toten Christus ins Leben geführt. Das österliche Halleluja, liebe Schwestern und Brüder, es ist die ewige Melodie des Lebens."
Die Predigt schloss mit dem Appell mit ihm als Bischof diese frohe Botschaft „die nicht erst am Ende unseres Lebens Bedeutung gewinnt“ gemeinsam im Alltag zu verkünden, denn "Christ sein kann ich nur zusammen mit ihnen, damit ich dann auch für Sie Bischof sein kann."
Die Gabenbereitung wurde – etwas zweckentfremdet – zu einem weiteren kölschen Event. Katholiken aus den einzelnen Dekanaten brachten symbolische Gaben, zwischen frommen Pilgerkerzen und Westerwälder Schnaps, Solinger Messer und Zülpicher Zucker; sogar eine CD von den Toten Hosen aus Düsseldorf war dabei. Aus Bonn gab es einen Verweis auf den Rhein, der Bonn mit Köln und „sogar“ mit Düsseldorf verbinde. (Mit Voerde natürlich auch.) Für das meiste Hallo sorgte der Plüsch - „Hennes“ vom 1. FC Köln und ein Fäßchen Kölsch dazu, was durch das Lied zur Gabenprozession: „Selig seid ihr, wenn ihr Krüge füllt, Hunger und Durst füreinander stillt“ unfreiwillig einen besonderen Akzent bekam. Eindrucksvoll waren die Gaben der fremdsprachigen Gemeinden, die von Katholiken aus dem Irak und aus der Ukraine überbracht wurden. Es waren eine Ikone und das „Vater unser“ auf aramäisch, was dann wieder den Blick von der Person des neuen Erzbischofs weg wieder auf Christus und die Not der Menschen um uns ausrichtete. Ein sehr starkes und stimmiges Zeichen!
Sehr sympathisch überspielte der Erzbischof vor dem Segen das Warten auf die fehlende Mitra, die er sich dann mit einem vernehmbaren „So!“ selbst aufsetzte. „Wer vornehm sein will kommt mit Hut, nicht?“ schmunzelt er und schloss diesem entspannten Auftakt einige Dankesworte an. Er stellt fest, dass in der Feier spürbar wurde, dass wir als Christen doch nicht wenige sind und dass wir für die Gesellschaft, für die Welt von Bedeutung sind. Christen lebten nicht hinter geschlossenen Türen, der Auftrag sei hinauszugehen, in alle Bereiche, an die Ränder und auch in die Mitte. Es gäbe keinen Bereich, wo wir als Christen nicht gefragt seien, das sei unsere ungeheuer große Berufung und Sendung. Dies und der schöne Satz im Schlussgebet „erneuere die Jugend Deiner Kirche“, sagten mehr als die anschließenden kirchenpolitischen Andeutungen aus den Grußworten zum Abschluss der Feier.
„Jetzt wird es politisch.“ sagte jemand in meiner Nähe, als Kardinal Marx ans Mikrofon trat. Aber der fing direkt alle ein mit der Bemerkung: „Jetzt kommt nicht gerade der beliebteste Teil einer Veranstaltung, ich weiß. Deshalb wollen wir es kurz und kräftig halten.“ Erst lobte er das Bistum, das zwar „nicht ganz so alt wie das Bistum Trier“ sei „aber immerhin...“ und ging dann auf Woelkis Vorgänger ein: „Lieber Kardinal Joachim, langweilig war es mit Dir nie! Ich finde, das ist nicht wenig, was man über einen Bischof sagen kann. Du hast uns angeregt, manchmal auch aufgeregt, im guten Sinne. Du warst ein kraftvoller Zeuge des Evangeliums. ... Als einer der Jüngeren darf ich sagen – auch mit 60 ist man in diesem Kreis noch sehr jung: Herzlichen Dank und Vergelt's Gott dafür...“ Und am Ende noch ein Appell in eigener Sache: „Dieses große, mächtige, geschichtsträchtige Erzbistum möge auch weiterhin eine positive, konstruktive, weiterführende Rolle spielen und auch den Vorsitzenden unterstützen.“ Mit einem Glückauf übergab er an die stv. Ministerpräsidentin des Landes NRW, Sylvia Löhrmann. Diese hielt eine beinahe kirchenpolitische Rede, was für Unruhe unter den Mitfeiernden sorgte. Mochte auch manche(r) die Agenda der Politikerin für die Kirche teilen, so spürten alle: das gehört hier nicht hin! Bei dem Versuch, die Tatsache, dass neben der Ministerpräsidentin zwei weitere Mitglieder der Landesregierung anwesend waren, als besonderes Zeichen von Wertschätzung zu verkaufen „Aller guten Dinge sind drei...“ verstolperte sich die Ministerin sprachlich, so dass es klang, als könne der Kardinal sich darauf etwas einbilden (dass so bedeutsame Politiker dabei waren). Im Kirchenschiff gab es daraufhin eine hörbare Resonanz, auf einer offenen Bühne wäre sie wohl ausgebuht worden. Mancher mochte sich fragen: "Haben die in der Landesregierung keine katholischen Berater?"
Der Sprecher des Diözesanrates der Katholiken fing die Stimmung wieder ein, besonders mit dem Hinweis auf die bleibende Verbundenheit der reichen Diözese Köln mit dem armen Berlin und dem Hinweis, das vieles, was mit Kardinal Woelki in Neukölln möglich gewesen sei doch auch im alten, hilligen Köln gelingen möge. Das Berliner Bistum sorgte auch dafür, dass mancher Zuschauer sich die Augen rieb und fragte: "Mädchen als Messdienerinnen im Kölner Dom? Seit wann gibt es das denn?".
Beim festlichen Auszug wurde noch mal vor Augen geführt, wie sehr die Kirche in Deutschland mit Köln verbunden ist, viele Bischöfe aus Nachbardiözesen hatten mitgefeiert und zogen nun mit aus, u.a. mein Bischof Felix Genn, soeben aus Mexiko zurückgekehrt war oder auch der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann (ursprünglich auch aus dem Erzbistum Köln) oder der emeritierte Bischof Walter Mixa, der sich später (anders als manche amtierende Bischöfe) noch unter die Leute mischte.
Auf dem Roncalliplatz lieferte – nach meiner Wahrnehmung – der neue Erzbischof sein Meisterstück ab. Wer bis dahin noch distanziert war, dürfte nun für den „Neuen“ eingenommen sein. Im humorvollen Gespräch mit der WDR-Moderatorin Gisela Steinhauer reihte er eine humorvolle Bemerkung an die nächste. Das war perfekt!
Zum Einstieg wurde er gefragt, was er aus Berlin mitbringe. Die Antwort, ganz einfach: „Zunächst einmal mich selbst.“
Auf die Tatsache angesprochen, dass er ja seit 800 Jahren erst der zweite Kölner Priester (nach Kardinal Frings) sei, der Kölner Erzbischof würde sagte Woelki, das stimme nicht ganz, er sei der erste, Frings sei ja aus Nüß (Neuss) gekommen und er aus "Kölle", wenn auch von der „Schäl Sick“. Aber er habe ja lange linksrheinisch gelebt und sei daher schon "eingemeindet".
Auch mit einigen Anmerkungen zum Fußball erwarb er sich weitere Sympathien. Gefragt, ob er morgen das Spiel vom FC gegen Mönchengladbach sehen würde antwortete er: „Meine Mitarbeiter haben mich in die andere wichtige Stadt unseres Erzbistums hinein verplant und ich freu mich, dass ich morgen in Düsseldorf der Landeshauptstadt sein darf, (Pause) die spielen ja jetzt in der zweiten Liga.“ Aber er hoffe und bete für deren Aufstieg. Gladbach könne übrigens gerne alle Spiele gewinnen, außer drei Spiele, das Heimspiel in Köln, das Auswärtsspiel in Glattbach und auch im DFB – Pokal, wenn es sein solle...“
Auch die Antwort auf die Frage, was er mit den vielen Geschenken für seinen "Selbstversorgerhaushalt“ anfangen würde, bereitete dem Kardinal kein Kopfzerbrechen. Vieles verschenke er, z.B. an die Tafel; über den Schnaps freue sich das Domkapitel, mit Werkzeug könne er gut umgehen, das habe er von seinem Vater gelernt und die Aspirin – „sind für das Domkapitel nach dem Schnaps.“
Die Texte der Punkband „Die Toten Hosen“ gefielen ihm, da sie sehr tief seien und ab und an hätten sie ihm nachts geholfen im Auto wach zu bleiben.
Ich kann mich der Einschätzung des bekannten Kölner Autors, Psychiaters und Theologen Manfred Lütz nur anschließen: „Ich fand das ganz beeindruckend und ich fand auch die Unbefangenheit und die Authentizität des Erzbischofs ganz toll. Wir haben einen Erzbischof aus unserem Bistum, der das Bistum kennt, der aber auch die Mentalität der Menschen sehr gut kennt. Kardinal Meisner hatte auf seine Weise auch sehr viel Humor gehabt, schlesischen Humor, aber das ist jetzt etwas mehr rheinischer Humor. Ich glaube, wir Rheinländer sind sehr zufrieden. (...) Der Kardinal ist bedauerlicherweise psychatrisch völlig unergiebig. Er ist also ganz normal, man kann therapeutisch nichts machen. Er ist so, wie er ist und er macht das ganz toll. (...) Es ist eine neue Ära, die beginnt. Es ist schön, dass es in dieser Weise geschieht und ich das miterleben darf.“
Am Rande konnte ich einige Worte mit Kardinal Müller wechseln, der von einem älteren Herrn kurz zuvor in die Mangel genommen und als „Kirchenschädling“ tituliert worden war. Da war sie wieder, die ganz normale katholische Welt jenseits des festlichen Tages von Köln, mit der auch der Kardinal aus Rom konfrontiert ist, obwohl gleichzeitig eine ganze Reihe "Groupies" mit seiner Eminenz auf ein Bild wollten. Im persönlichen Umgang ist der Kardinal sehr unkompliziert, angenehm und freundlich. Und er nahm sich die Zeit, einfach unter die Leute zu gehen - anders als manche seiner Mitbrüder, die schnell wieder in ihre Diözesen aufbrechen mussten.
Weitere Bilder finden sich in meinem facebook – Fotoalbum. Beim Gottesdienst selbst habe ich nur wenig fotografiert, weil das für mich nicht gut zusammen geht. Mitfeiern kann man halt schlecht, wenn man nur durchs Objektiv schaut. Aber aus der direkten Perspektive haben die klassischen Medien und Superfotografen auch mehr zu bieten als ich. Gerne verweise ich hier auf die tolle Arbeit von www.domradio.de.
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