Foto von der Amtseinführung von Stephan Ackermann als Bischof von Trier |
Wem wollen Sie das eigentlich erklären; dass die Kath. Kirche einer Kindergartenleiterin in einem Kindergarten in Königswinter kündigt, weil diese nach dem Scheitern ihrer ersten Ehe nun zu ihrem neuen Lebenspartner gezogen ist. Die Glaubwürdigkeit der katholischen Kirche stünde damit auf dem Spiel, die Erzieherin habe schließlich einen Verkündigungsauftrag.
Gleichzeitig verteidigt der Trierer Bischof Stephan Ackermann die Situation, dass einige pädophile Priester, die als Missbrauchstäter in (weniger schweren) Fällen überführt worden sind, weiterhin als Priester in Diensten des Bischofs und der Kirche stehen. Man könne doch kein „Guantanamo“ für solche Priester (z.B. in einem Schweigekloster) einrichten, sondern sei hier weiterhin in der Verantwortung, solche Priester im Dienst zu behalten, so Bischof Ackermann. Damit seien sie doch auch unter Aufsicht.
Zweifellos ist das ein ehrenwertes Anliegen, schließlich gibt es sehr viele Pädophile außerhalb der Kirche, die als „tickende Zeitbomben“ mitten unter uns leben. Aber mal ehrlich gefragt, wie glaubwürdig kann ein solcher Priester seinen Dienst tun, predigen, das Wort Gottes verkünden, wenn er mit dieser Schuld leben muss?
Wenn die Kirche so viel Verantwortung gegenüber einer gescheiterten Existenz zeigt, müsste sie dies auch an anderen Stellen tun, um glaubwürdig und überzeugend zu bleiben.
Müsste dann nicht die barmherzige Haltung der Kirche nicht ebenso den Gescheiterten in einer Ehe und im Priestertum gelten? Die Kindergartenleiterin hat sicher ihren Anteil am Scheitern ihrer ersten Ehe, aber außerhalb dieser Beziehung (und vielleicht ihren eigenen Kindern gegenüber) hat sie keinerlei Schuld auf sich geladen. Man muss der Kirche zu Gute halten, dass man ihr zunächst eine andere Stelle in einer anderen Einrichtung angeboten hat.
Viele Menschen empfinden das als zwiespältig, als doppelbödig. Solche Nachrichten sind es, die die Glaubwürdigkeit der Kirche zutiefst untergraben. Für die Kirche in Königswinter hat das die Folge, dass der Jugendhilfeausschuss ihr die Trägerschaft der Einrichtung entziehen wird. Ob das die „Entweltlichung“ ist, die der Papst gemeint hat?
Natürlich müsste man in diesem Fällen mehr differenzieren, aber wer tut das schon? Solche Nachrichten bestätigen und manifestieren sich in den Hinterköpfen. Früher hieß ein beliebter Spruch „Gegen Gott habe ich nichts, aber eine Menge gegen sein Bodenpersonal.“ Solche Sprüche konnte man mit Humor, Freundlichkeit und gute Arbeit entkräften. Aber heutzutage wird in der Öffentlichkeit, nicht ohne unsere Schuld eine verbreitete öffentliche Meinung zementiert, die Kirche sei ein „Hort von Kinderschändern“. Nach wie vor wird der Lebensunterhalt dieser Menschen aus Kirchensteuermitteln bestritten. So viel „Fürsorge“ würde sich mancher, aus anderen Gründen verurteilte Straftäter auch wünschen.
Wenn dann als „Sahnehäubchen“ noch die Meldung dazu kommt, dass das Erzbistum München knapp 10 Millionen Euro für ein Gästehaus in Rom ausgeben kann, während allüberall der Rotstift regiert, fragt sich selbst der kirchentreue Pastoralreferent, was eigentlich los ist in seiner Kirche. Und flüchtet sich trotzdem in das Wissen, dass Kirche ja viel mehr ist als die drei folgenden Schlagzeilen.
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